Wenn wir hier über Barfußschuhe reden, sollte man auch konsequent sein und über das Material reden. Angenommen, Sie möchten einen Hut oder eine Mütze kaufen. Fast alle würden doch Materialien aus
Wolle oder Baumwolle vorziehen. Wer würde sich schon eine Mütze komplett aus Plastik über den Kopf ziehen? Bei den Füßen sieht das anders aus. Wahrscheinlich, weil sie so weit weg am anderen Ende
unseres Körpers liegen und weil wir sie sowieso die meiste Zeit des Tages nicht sehen. Zumindest in unseren Breiten.
Bei Barfußschuhen unterscheidet man zwischen dem Obermaterial und dem Innenmaterial. Konsequenterweise sollte beides aus Leder sein. Bei hochwertigen Schuhen wird auch ausschließlich dieses
Material verarbeitet. Wobei der Preis immer weniger ein Garant für Qualität ist. Zahlreiche Hersteller verkaufen auch Plastik-Schuhe mittlerweile im gehobenen Preissegment und fertigen sogar
"Gesunde Schuhe" oder "Barfußschuhe" aus Plastik-Leder. Acuh bekannt als Kunstleder.
Die Hersteller des Plastik-Materials beschäftigen ganze Marketing-Abteilungen, die sich immer wieder neue Begrifflichkeiten einfallen lassen, damit der Kunde denkt, er kauft etwas ganz
Besonderes. Die Schuhhersteller sind auch kreativ, schließlich müssen sie sich von ihren Mitbewerbern unterscheiden und erfinden auch ständig neue Begriffe zur Verbrauchertäuschung. Hier ist
jetzt eine unvollständige Liste von Materialien und Begrifflichkeiten, die für Barfußschuhe verwendet werden:
- 3-D Gewebe
- Mesh-Gewebe
- Vegane Schuhe
- Synthetik-Nubuk
- PU-Mikrofaser
- Lederimitat
- Codura
Gesunde Schuhe aus Kunstleder belasten die Umwelt. Erstens durch den Herstellungsprozess und zweitens verrottet Plastik nicht im Boden. Meistens wird das Plastik-Leder auf eine Trägerschicht im
Herstellungsprozess aufgebracht. Das Kunstleder ist dann genauso wasserundurchlässig wie eine Plastiktüte. Füße "atmen" und "schwitzen". Im Barfußschuh aus Kunstleder sammelt sich der Schweiß im
Schuh, man schwitzt sich bald tot. Weil der Fußschweiß nicht wie bei Leder verdunsten kann, kann es zu Fußgeruch, Fußpilz und Blasenbildung kommen. Im Frühjahr und im Sommer schwitzt man sich in
gesunden Schuhen aus Lederimitat bald kaputt - während man im Winter darin schön friert. Denn Plastik passt sich der Umgebungstemperatur an. Wer es nicht glaubt: Einfach mal kochend heißes Wasser
in den Zahnputzbecher füllen und dann anfassen.... ;-)
Was Barfusssschuhe aus Plastik überhaupt nicht vermögen: sich Ihrer Fußform anzupassen. Deswegen scheuern und drücken solche Produkte am Fuß und der gesunde Schuh muss wirklich zu 100% am Fuß
passen. Ansonsten gibt es nur Ärger. Der einzige Vorteil von Plastik-Schuhen: Sie sind pflegeleicht. Ein feuchter Lappen genügt, um sie zu polieren.
Kommen wir nun zum Leder. Leder ist ein Naturprodukt. Wenn sich die Kuh bewegt, passt sich ihre Haut der Bewegung an. Und das tut die Haut auch noch, wenn sie nicht die Kuh umhüllt, sondern Ihre
Füße. Sicher kommt es darauf an, wie das Leder weiterverarbeitet wurde und ob der Barfußschuh und die Sohle selbst sehr flexibel sind. Deswegen mein Tipp: Wenn gesunde Schuhe, dann Barfussschuhe
aus echtem Leder.
Leder ist offenporig und kann atmen. Je hochwertiger das Leder ist, je unbehandelter, umso mehr bleibt diese Eigenschaft erhalten. Der Fußschweiß kann verdunsten und deswegen kann man
Barfussschuhe aus Leder auch relativ geschlossen fertigen. Das bedeutet, man kann auf Öffnungen und Löcher wie bei Plastik-Schuhen verzichten. Allerdings ist Leder auch bei gesunden Schuhen etwas
pflegeaufwändiger. Dafür stellt man zu seinen Barfussschuhen auch wieder beim Putzen eine Beziehung her, während man zu Kunstleder-Schuhen eine Beziehung aufbaut wie zu einer Aldi-Tüte oder einer
Seifendose. ;-)
Die Firma Senmotic fertigt nur Barfußschuhe aus feinem Leder. Beispielsweise lässt Senmotic eine exklusives 2,6 mm starkes Hunting-Leder nur für sich nach strengen Qualitätsvorgaben in einer deutschen Manufaktur produzieren. Auch Joe Nimble oder die Firma Vivobarefoot bieten Schuhe aus Leder an.
Wobei das eingesetzte Leder qualitativ sehr unterschiedlich ist. Bei Barfußschuh-Herstellern, die in Asien produzieren, unterscheidet sich die Lederqualität deutlich und das Leder unterliegt bei
der Herstellung in Asien nicht den europäischen Normen und Grenzwerten. Während man bei Schuhherstellern, die Ihre Leder in Europa kaufen, sich ziemlich sicher sein kann, dass alle Grenzwerte
eingehalten werden. Weil deren Leder immer wieder in unabhängigen Prüfanstalten auf Schadstoffe untersucht werden und auch die Massenmedien Fehlverhalten sofort anprangern.